Schützenfest

Das Wochenende um den 4. Sonntag im Juni ist der Höhepunkt alle zwei Jahre in unserer Bruderschaft. Aber für die meisten Kompanien geht es schon viel früher los. Für den jeweiligen Schützenkönig und seine Kompanie, bzw. Nachbarschaft sogar noch viel früher.

In den letzten Jahren hat sich hierbei eine klare Struktur herausgebildet. In der Woche vor dem Schützenfestwochenende wird in jeder Kompanie fleissig an den Quartieren und Residenzen gearbeitet. Häufig werden auch die Nachbarn mit einbezogen. Kurz vor Schützenfest sieht man auch Nachbarschaften am Zugweg fleissig die Strassen festlich gestalten. Der ganze Ort ist auf den Beinen.

In den Kompanien beginnen am Donnerstag die Feierlichkeiten mit den persönlichen Quartiereinweihungen. Das jeweilige Königshaus besucht in dieser Zeit die einzelnen Kompanien und bittet einer modernen Sage nach gerade in einem Quartier in Latum um die Gefolgschaft über die Festtage. Diese Zusage wird dort allerdings meist nicht erteilt.

Am Freitag treffen sich alle Schützen in lockerer Atmosphäre im Festzelt um das Schützenfest auch ganz offiziell einzuläuten. Auch hier darf es gerne schon mal etwas länger gehen, denn der nächste Tag ist noch ganz entspannt.

Der nächste Tag beginnt Samstags-Mittags in den jeweiligen Quartieren, bevor sich die Kompanien an 3 Punkten im Ort treffen um in Sternzügen zu verschiedenen Punkten zu marschieren. So eröffnen auf dem Alten Markt die Böllerschützen der Edelweiß-Kompanie das Schützenfest. Etwas lauter geht es bei der Artillerie zu. Dort sind es keine Vorderlader-Gewehre sondern eine schußfähige Kanone. In den letzten Jahren wurde an der "Merje Brück" (Krahnengasse/Bismarckstrasse) versucht die Brennessel-Plantagen der Freischar zu vernichten. Anwesende Besucher sollten sich beim Abschuss der Kanone besser die Ohren zu halten. Der dritte Teilzug besucht derweil das sich im Ort befindende Malteserstift wo die sich im Teilzug befindlichen Musikgruppen den dortigen Heimbewohnern mit einem Platzkonzert Vergnügen bereiten.

Anschliessend treffen sich alle Sternzüge um gemeinsam das Königshaus zum weiteren Ablauf des Tages abzuholen. Das komplette Regiment zieht auf den Alten Schulhof wo alle anwesenden Musikgruppen sich vorstellen und mit einer gemeinsamen Musikschau sich präsentieren. Diese Musikschau ist in den letzten Jahren zu einem der Höhepunkte an unserem Schützenfest geworden. Der Abend geht dann weiter im Festzelt mit dem Eröffnungsball, wo es für manch einem Schützen wieder sehr lang wird und die Nacht eher kurz.

Am Sonntag-Morgen wird dann aber wahr, was sich die letzten Tage und Wochen im Vorfeld des Schützenfestes angekündigt hat. Bereits früh am Morgen verweigert die Freischar Latum dem König die Gefolgschaft und besucht ihren eigenen Gottesdienst. Dieser wird traditionell musikalisch vom Männerchor Lank-Latum gestaltet. Nach dem Festgottesdienst des restlichen Regiments zieht die Freischar dann auf dem Alten Markt zur Fehdeansage auf und erklärt dem König dem Krieg. Dieses "Spiel" hat seinen Ursprung im Jahre 1608 und es lohnt sich ein Blick auf diese Seite um mehr darüber zu erfahren. Den Abschluss des Morgens bildet die Parade des Regiments vor seiner Majestät nebst Gefolge. Für die auswärtigen Besucher sei hier der Hinweis erlaubt, das im Anschluss an die Regimentsparade die Freischar die Paradebühne okkupiert um selber eine Parade abzuhalten.

Der Sonntag-Nachmittag steht ganz im Zeichen des großen Festumzuges. Hier ist es mittlerweile Tradition, das auch Gruppen teilnehmen, die nicht der Bruderschaft angeschlossen sind. So freuen wir uns immer wieder, wenn der Radfahrverein, der Kirchenchor, der ASV Lank, die freiwillige Feuerwehr oder die Heimatfreunde Lank-Latum mit uns gemeinsam diesen Festzug beginnen. Selbstredend, das auf Grund der Kriegserklärung die Freischar am Beginn des Festzuges nicht mit von der Partie ist. Startpunkt ist in den letzten Jahren immer der Parkplatz am Sportplatz Nierster Strasse gewesen.

Von hier geht es durch den Ort zum Kaldenberg. Dieser "Berg" ist dem König immens wichtig. So hat er es immer am Morgen erklärt. Der Freischar ist er aber auch wichtig und so baut sie dort ihre Barrikaden auf um dem König und seinem Regiment den Durchzug zu verweigern. Es obliegt nun der Königs- und Prinzenkompanie diese Barrikaden aus dem Wege zu räumen. Nachdem dies erfolgreich geschafft ist und die Königskompanie die Freischar festsetzen konnte, zieht der Festzug weiter zur feierlichen Parade auf der Kemperallee.

Der Tag schliesst mit dem "Ball der Kompaniekönige". Die Freischar, die am Nachmittag durch Kampf oder Verhandlungen niedergerungen wurde, ist selbstverständlich wieder mit von der Partie. Denn egal, wie am Nachmittag die Kampfhandlungen ausgingen. In den letzten Jahren schworen sie immer für mindestens zwei Jahre Königstreue.

Der Montag beginnt für manch einen Schützen dann wieder viel zu früh. Nachdem das vollständige Regiment den König abgeholt hat, wird zum Krankenhaus gezogen. Hier gibt es für die Patienten und die Belegschaft des Krankenhauses ein Ständchen der anwesenden Musikgruppen und für die anwesenden Schützen eine manchmal notwendige Stärkung. Vom Krankenhaus wird wieder ins Festzelt gezogen wo am Montagmorgen Ehrungen anstehen, aber auch der Spieß des Regiments einige Schützen nach vorne bitten muß, die über die Tage sich etwas zuviel geleistet haben. Das Königshaus verkauft traditionell Lose einer Tombola und für alle gibt es Stärkung in Form einer Erbsensuppe, die wiederum vom Spieß ausgeteilt wird.

Montag-Abend ist für den jeweiligen Schützenkönig der ganz besondere Abend. Natürlich stand er schon an den vorangegangen Tagen immer im Mittelpunkt aber der Krönungsball ist für ihn der absolute Höhepunkt. Ihm zu Ehren tritt das gesamte Regiment auf der Tanzfläche zum großen Zapfenstreich an. Für fast alle Schützen ist dieser Zapfenstreich aber auch mit ein wenig Wehmut verbunden, denn er bildet den Abschluss von sehr schönen gemeinsamen Tagen. Viele fangen an diesem Abend schon wieder an, die Tage zu zählen, die bis zum nächsten Schützenfest vergehen werden.

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