Artillerie
Rückblick auf die Geschichte der Artillerie Lank – Latum 1989 nach 36 Jahren
Wie alles begann:
Nach dem Vogelschießen im September 1988 setzten sich neun befreundete Rheinländerburschen
zusammen und beschlossen die Gründung einer neuen Kompanie. Anfang 1989 gründeten sie die
Artillerie Lank-Latum. Die Gründer waren: Heinz Davids †, Klaus Kupp, Peter Kupp, Georg Münks,
Udo Sparla, Jochen Wieler †, Bernhard Leuchten und Frank Küppers. Damit die Schlag- und
Trinkkraft der Truppe eine größere Wirkung erreichen konnte, machte man es wie dereinst Napoleon
und nahm weitere Artilleristen auf. Diese wackeren Streiter waren: Martin Hannen, Heinrich Leuchten,
Uwe Karnapp, Andreas Plieth und Markus Wieler.
Das erste Schützenfest
So zog die nun gestärkte Truppe hochmotiviert 1989 mit 13 Mann Stärke und einem, erstmalig im
Schützenzug zu bewundernden fahrbaren Geschütz, in ihr erstes Schützenfest.
Das Geschütz wurde von 4 Kaltblütern mit Reiter gezogen und von 3 Vorreitern angeführt. So kam es
zu einer äußerst eindrucksvollen Demonstration artilleristischer Kampfstärke.
Die Zaungäste Peter Frangen und Thomas Pütz wurden durch diese Vorstellung so animiert, dass sie
sogleich einen Aufnahmeantrag stellten. Kurz darauf stieß noch ein Jung-Artillerist, Stefan Münks, zu
den kampferprobten Reihen der „Altgedienten“.
Aber was wäre eine Artillerie ohne medizinischen Beistand. So kam es, dass unser damaliger
Apotheker Heinz-Peter Breuers den weißen Kittel zur Seite hing um in die Uniform der Artillerie zu
schlüpfen.
Ab 1992 gab es auch bei uns Austritte und Neueintritte So wurden peu à peu wieder neue, vor allem
eine Reihe junge Mitglieder aufgenommen, so dass wir jetzt mit einer Mannstärke von 25 aktiven und
einem Passiven Artilleristen doch schon eine ansehnliche Kompaniegröße erreicht haben.
Das Geschütz
Eine eigene Kanone besitzt die Artillerie nicht. Das Geschütz wurde von Anbeginn bei Artillerien der
Nachbarorte Osterath, Büderich oder Linn ausgeliehen. Im Jahr 2005 hatten wir das erste Mal die
Kanone der Artillerie St. Barbara aus Büttgen Vorst. 1996 wurde das Geschütz als größte
schussfähige Kanone in der Bundesrepublik Deutschland in Köln abgenommen. Seit 2005 hat die
Artillerie mit dieser Kanone begonnen, auch im Lanker Schützenzug zu böllern. Im ersten Jahr an der
Pappelallee, später an der „Märje Brück“. Seit 2015 sind wieder die Geschütze aus Linn, Büderich
oder Osterath im Einsatz.
Die Artillerie zieht mittlerweile mit 3 Geschützen im Schützenzug, dafür mit etwas weniger Kaltblütern.
Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass immer mehr Pferde-Entsager auf die Kanonen drängen.
Unser altes Motto, „wer nicht auf der Kanone sitzt, muss reiten“, ist nicht mehr haltbar. Zusätzliche
Kanonen und „Fremdreiter“ sind nötig – denn eine Regel wird nicht gebrochen: „Artillerie läuft nicht!“
Ein erstes Jubiläum
Die Zeit zieht an einem vorbei und auf einmal wird eine „junge Kompanie“ ALT. Im Jahr 2009 wurde
unser 20jähriges Bestehen kompanieintern mit einem gemeinsamen Essen gefeiert. 2019 haben wir
bereits das 30Jährige mit einem schönen gemeinsamen Tag gewürdigt.
Es geht weiter
Beim Schützenfest 2009 lagen die Hauptquartiere der Artillerie Lank-Latum und der 17th Missouri
Infantry direkt nebeneinander – wir haben uns vertragen.
Das Jahr 2013 sorgte nicht nur in unserer Kompanie für Schlagzeilen. Die Vorschriften für Pferde im
Schützenfest-Umzug wurden erstmalig so verschärft, dass es für uns nicht umsetzbar gewesen wäre.
Alle diplomatischen Versuche diese bis zum Schützenfest noch abzumindern scheiterten.
Das veranlasste uns erstmalig ohne Pferde den Schützenzug zu bestreiten, aber mit einer
pressewirksamen Aktion. Wir traten auf Holzpferden zur Parade an, mit unseren Partnern als
„fachkundiges Personal“ als Begleitung. In diesem Schützenfestjahr gab es daher keine Kanone im
Zug.
Unser König
Im Jahr 2014 schoss unser Artillerist Heinrich Leuchten den Vogel ab und wurde zusammen mit
seinen Ministern Uli Hannen † und Markus Wieler Schützenkönig für 2014 und vor allem für das
Schützenfestjahr 2015. Er ist unser erster und bisher auch einmaliger Schützenkönig.
Ein Virus macht uns Alle
Das Kompanieleben der Artillerie wurde durch die Corona-Pandemie zwischen Herbst 2021 und 2023
quasi lahmgelegt -gemeinsam ging ja nicht viel.
Mit einem ersten Maifest der Bruderschaft in 2023 kam langsam die alte Stimmung wieder auf.
Ein froher Neuanfang nach der Pandemie, wenn auch in zunehmend unfriedlicheren Zeiten.
In der recht "jungen" Artillerie, wo der Älteste gerade einmal Ende sechzig ist, fehlen unfassbar schon
vier Kameraden. Heinz Davids († 2012), Lutz Driessen († 2019), Jochen Wieler († 2019) und Ulli
Hannen († 2022) in memoriam.
Die Fröhlichkeit und Leichtigkeit des wenige Wochen später stattfindenden Vogelschießens war somit
von trauriger Erinnerung geprägt, zumal das fast vergessene Coronavirus einigen Artilleristen
häusliche Zurückhaltung auferlegte.
Unsere Aufnahmestatuten wurden entschärft und eine Verjüngung der Artillerie angegangen. Mit der
momentanen Stärke von 25 Mann ist die Artillerie gut aufgestellt für zukünftige Schützenfeste inclusive
Barrikadenkämpfe. Für die Festumzüge bedeutet dies natürlich eine immense Herausforderung.
Was zwischen den Jahren als Absichtserklärung umrissen wurde, nahm dann bei unserer ersten
Kompanieversammlung im Januar 2023 feste Konturen an. Neue Männer braucht das Land und zwar
"volle Kanone". Statt mal den ein oder anderen Posten im Kompanievorstand neu zu besetzen, gab es
einen kompletten Generationswechsel. 34 Jahre nach Kompaniegründung legte unser bisher einziger
!!! und einzigartiger Kompanieführer Frank Küppers sein Amt nieder. Neuer Hauptmann ist nun
Justinus (Jussy) Haas. Nach 25 Jahren im Amt wird Heinz Peter Breuers durch den neuen Leutnant
Henrik Giesler abgelöst. Neuer Spieß ist Yannik Webers. Dieses Amt hatten lange Jahre Uwe
Karnapp und der von uns gegangene Ulli Hannen † inne. Bisher wurde bei "Verhinderung" immer ein
Ersatzspieß ausgeguckt, ab sofort gibt es in Philipp Küppers einen festen Stellvertreter. Und auch das
oft ungeliebte Amt des Schriftführers wechselt nach Jahrzehnten von Georg Münks und Andreas
Plieth in die Hände von Lukas Webers. Einzig unser Kassenwart Thomas Pütz verblieb im Amt.
Wir hoffen mit dieser Neuaufstellung gut für die Zukunft gewappnet zu sein. Allen neuen
Würdenträgern erscholl ein dreifach kräftiges "Schuß bumm".
Die Artillerie wird weiterhin in der Bruderschaft würdevoll vertreten sein.
..mal ehrlich, was wäre ein Schützenfest ohne mehrere Kanonen, gezogen von stolzen Pferden - da
fehlte doch was. Wir bleiben zuversichtlich, dass man uns noch lange sieht und hört mit einem
käftigen
„Schuuuß Bumm!!!“
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